Dramatische Wettkämpfe erwartet

Cheerleading als Wettkampf – wie funktioniert das überhaupt? Selbstverständlich gelten für eine WM – und die verschiedenen regionalen, nationalen und kontinentalen Meisterschaften, über die die Teams sich für den Saisonhöhepunkt in Berlin empfehlen und qualifizieren mussten – genaue Regeln. Fünf Juroren bewerten Schwierigkeitsgrad und Perfektion bei der Ausführung und bestrafen jeden Fehler mit Punktabzügen. Nur überragende Leistungen können so zu einem der insgesamt zehn WM-Titel führen, die am 21. und 22. November in der Max-Schmeling-Halle in Berlin vergeben werden.

Die Elemente, die jede Kür enthalten muss, sind festgelegt, ebenso wie Mindest- und Maximaldauer und die erlaubten „Props“ wie Pompons, Megafone oder Banner. Die Größe der Teams spielt selbstverständlich ihre Rolle, so dass es bei Meisterschaften verschiedene Wettkämpfe für größere (12 bis 16 Cheerleader), kleinere Gruppen (5) sowie „Doubles“ (2) gibt. Darbietungen der größeren Gruppen müssen zwischen 2:15 und 2:30 Minuten lang sein, bei den kleineren Gruppen zwischen 60 und 65 Sekunden sowie beiden Paaren zwischen 55 und 60 Sekunden.

Beim Cheerleading der größeren Gruppen sind als Minimum ein Cheer und ein „Sideline Chant“, dazu ein „Stunt“ und eine Pyramide vorgeschrieben. Cheers sind Sprechgesänge, die darauf zielen, das Publikum einstimmen zu lassen, „Sidelines“ kurze, die mehrmals wiederholt werden. Bei den „Stunts“ (akrobatischen Hebefiguren, Sprüngen oder Würfen eines oder mehrerer Cheerleader, zum Teil auf die Schultern eines anderen) oder den menschlichen Pyramiden wird dann auch in Berlin deutlich werden, dass Wettkampf-Cheerleading natürlich einen Schritt weitergeht als die Show-Darbietungen am Rande anderer Sportarten.

Sicherheit geht natürlich auch hier vor, jedes Team muss bei den Stunts auch eigenes Personal zur Absicherung stellen, insbesondere auch bei den Small Groups oder den Doubles, bei denen es vor allem um jene Stunt-Elemente geht. Bei den größeren Gruppen kommen Musik, Tanz, die kreative Verbindung der Pflichtelemente zu einer harmonischen Kür und auch viele bodenturnerische Künste („Tumbling“) hinzu. Jedenfalls beim Cheerleading – Teams, die vor allem die tänzerischen Elemente und Sprünge betonen, haben im Cheer Dance ihre eigene Meisterschaftskategorie. Hier sind eine Reihe von verschiedenen Sprüngen und Tanzfiguren vorgeschrieben, Cheers, Chants oder Tumbling sind hier nicht erlaubt, und schon gar keine Stunts oder Pyramiden.

Die Startreihenfolge für den Samstag ist ausgelost worden, am Sonntag im zweiten Durchgang starten alle Teams dann in der umgekehrten Reihenfolge ihrer Bewertungen vom ersten Durchgang. Wer am ersten Tag am besten abschnitt, hat am zweiten auch den zusätzlichen Druck, am längsten auf seinen Auftritt zu warten und die Konzentration hochzuhalten. Insgesamt ist garantiert, dass erst mit dem letzten Auftritt der jeweiligen Kategorie die Entscheidung fällt. Und da gibt es keine Frage – am Ende wird es in jedem Fall spannend und dramatisch.